Experten warnen: Der Zusammenbruch der Artenvielfalt ist mittlerweile die größte Bedrohung, die die Klimakrise überholt.

von 2. Oktober 2025
aunryd8hcki
Experten warnen: Der Zusammenbruch der Artenvielfalt ist mittlerweile die größte Bedrohung, die die Klimakrise überholt.

In einer zunehmend vernetzten und fragilen Welt erheben Wissenschaftler und Umweltexperten ihre Stimme und warnen eindringlich: Der Zusammenbruch der Artenvielfalt ist nicht länger nur ein zweitrangiges Problem; er hat die Klimakrise als größte Bedrohung für Menschheit und Planeten überholt. Dieses Phänomen, das durch Abholzung, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltige Ausbeutung vorangetrieben wird, bedroht die Ökosysteme, die das Leben, wie wir es kennen, erhalten. In diesem Artikel untersuchen wir die Gründe für diese alarmierende Priorität und ihre globalen Auswirkungen.

Experten warnen: Biodiversität steht vor dem totalen Zusammenbruch

Experten für Ökologie und Naturschutzbiologie beobachten den zunehmenden Artenschwund weltweit seit Jahren und sind sich mittlerweile einig, dass wir vor einem unmittelbar bevorstehenden Kollaps stehen, der das planetare Gleichgewicht unwiderruflich zu verändern droht. Jüngsten Berichten des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (IPBES) zufolge sind mehr als eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht – ein in der Menschheitsgeschichte beispielloses Tempo. Dabei geht es nicht nur um den Verlust „charismatischer Arten“ wie Tiger oder Elefanten; es geht um das Verschwinden von Bestäubern, Bodenmikroorganismen und ganzen Nahrungsketten, die der Landwirtschaft und der menschlichen Gesundheit dienen.

Der Zusammenbruch wird durch menschengemachte Faktoren wie unkontrollierte Urbanisierung und intensive Landwirtschaft beschleunigt, die Lebensräume fragmentieren und die natürliche Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen verringern. In Regionen wie dem Amazonas oder den Korallenriffen, wo die Artenvielfalt am größten ist, sind die Verlustraten alarmierend: In nur wenigen Jahrzehnten ist ein Rückgang von 20 bis 30 Prozent zu verzeichnen. Wissenschaftler warnen, dass dieser Rückgang ohne drastische Eingriffe zu „Kipppunkten“ führen könnte, an denen eine Erholung unmöglich wäre. Dies würde nicht nur Flora und Fauna, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität von Ländern, die von natürlichen Ressourcen abhängig sind, beeinträchtigen.

Darüber hinaus verstärkt die Vernetzung der Biodiversität mit anderen globalen Systemen die Gefahr: Der Verlust von Mangroven und tropischen Wäldern beispielsweise schwächt die Fähigkeit des Planeten, Kohlenstoff zu absorbieren, und verschärft damit verbundene Probleme. Experten von Organisationen wie dem WWF und der UNO betonen, dass das Ignorieren dieser Krise dem Abreißen des Fundaments eines Hauses gleichkommt, während man versucht, das Dach zu reparieren. Die Dringlichkeit liegt darin, dass der Zusammenbruch der Biodiversität – anders als bei der Klimakrise, die etwas Zeit zur Emissionsminderung bietet – unmittelbarer und weniger umkehrbar ist.

Überholt die Klimakrise als größte Gefahr

Obwohl die Klimakrise mit ihren Hitzewellen und heftigen Stürmen die Schlagzeilen beherrscht, argumentieren Experten, dass der Zusammenbruch der Artenvielfalt ein größeres Risiko darstellt, da er alle lebenswichtigen Systeme, einschließlich der Klimaregulierung selbst, untermauert. Eine in Nature veröffentlichte Studie eines internationalen Teams zeigt, dass die Verschlechterung der Ökosysteme die CO2-Aufnahmekapazität seit 1990 um 15 % reduziert hat. Das bedeutet, dass Lösungen gegen den Klimawandel ohne gesunde Artenvielfalt wirkungslos bleiben. Diese Dominanz mindert nicht die Bedeutung der globalen Erwärmung, sondern macht sie vielmehr zum Symptom eines tieferen, ganzheitlicheren Problems.

Der Hauptgrund, warum die Biodiversität heute ganz oben auf der Liste der Bedrohungen steht, sind ihre direkten Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die menschliche Gesundheit: Ausgestorbene Arten wie bestäubende Bienen und Fledermäuse könnten ganze Ernten vernichten, während der Verlust der genetischen Vielfalt bei Pflanzen und Tieren unsere Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung oder zur Entwicklung neuer Medikamente einschränkt. Demgegenüber ermöglicht die Klimakrise, so verheerend sie auch ist, technologische Anpassungen wie erneuerbare Energien; die Biodiversität hingegen muss aktiv geschützt werden, bevor es zu spät ist. Länder wie Brasilien und Australien sind bereits mit lokalen Krisen konfrontiert, die dies verdeutlichen: Tourismus und Fischerei liegen aufgrund des massiven Absterbens von Korallenriffen und Regenwäldern am Boden.

Schließlich fordern Experten einen Paradigmenwechsel in der globalen Politik. Der Biodiversität sollte auf Tagesordnungen wie der UN-Klimakonferenz, auf der das Klima traditionell andere Themen in den Schatten stellt, Priorität eingeräumt werden. Diese Neupriorisierung ist kein Alarmismus, sondern ein Aufruf zum Handeln auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse: Wenn wir die Flut des Artensterbens nicht umkehren, wird der Klimawandel nur eine von vielen Katastrophen auf einer verarmten und unbewohnbaren Erde sein. Die Menschheit muss erkennen, dass der Schutz der Vielfalt des Lebens auch der Schutz unserer eigenen Zukunft ist.

Kurz gesagt, die Warnung der Experten könnte nicht deutlicher sein: Der Zusammenbruch der biologischen Vielfalt ist eine tickende Zeitbombe, die an Schwere und Dringlichkeit sogar den Klimawandel übertrifft. Es ist Zeit für Regierungen, Unternehmen und Bürger, entschlossen zu handeln, in den Naturschutz zu investieren und Konsumgewohnheiten zu ändern, um das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Nur so können wir ein Erbe ökologischer Leere vermeiden und einen lebendigen Planeten für künftige Generationen sichern. Die Entscheidung liegt in unseren Händen; die Zeit läuft uns davon.

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