MADRID, 13 (EUROPA PRESS)
Bis 2080 könnten aufgrund des steigenden Meeresspiegels saisonale Wellen Ahu Tongariki erreichen, die ikonische zeremonielle Plattform der weltberühmten Moai von Rapa Nui.
Diese Küstenüberschwemmungen bedrohen insgesamt 51 Kulturgüter auf dieser chilenischen Insel mitten im Pazifischen Ozean. Dies geht aus einer im Journal of Cultural Heritage veröffentlichten Studie eines Forscherteams der University of Hawaii (UH) in Manoa hervor.
„Für die Gemeinschaft sind diese Stätten von entscheidender Bedeutung, um ihre Identität zu bekräftigen und die Wiederbelebung von Traditionen zu unterstützen. Wirtschaftlich gesehen sind sie das Rückgrat der Tourismusbranche der Insel. Wenn dieser Bedrohung nicht begegnet wird, könnte der Status der Insel als UNESCO-Weltkulturerbe gefährdet sein“, sagte Noah Paoa, Hauptautor der Studie und Doktorand am Department für Geowissenschaften, in einer Erklärung.
Paoa und sein Team erstellten einen detaillierten digitalen Zwilling des Untersuchungsgebiets und simulierten mithilfe fortschrittlicher Computermodelle die Wellenbedingungen entlang der Küste. Anschließend kartierten sie die prognostizierte Wellenüberflutung unter zukünftigen Meeresspiegelanstiegsszenarien. Das Ausmaß der Überflutung wurde über Geodatenebenen gelegt, die die Standorte von Kulturgütern enthielten, die dem Team von lokalen Partnern zur Verfügung gestellt wurden. So konnten die Forscher die überfluteten Kulturgüter identifizieren.
„Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Ergebnisse leider nicht überraschend“, sagte Paoa. „Wir wissen, dass der Anstieg des Meeresspiegels eine direkte Bedrohung für die Küsten weltweit darstellt. Die entscheidende Frage war nicht, ob der Standort betroffen sein würde, sondern wie schnell und wie stark. Ziel unserer Arbeit war es, mögliche Zeiträume für zu erwartende Auswirkungen zu ermitteln.“
Die Feststellung, dass die Wellen bis 2080 Ahu Tongariki erreichen könnten, liefert die spezifischen und dringenden Daten, die benötigt werden, um die Diskussion und Planung der Gemeinschaft für die Zukunft anzuregen.