Missbrauch, Drohungen und Widersprüche: Die neue Beschwerde, die den Fall Penadés komplizierter macht

von 14. August 2025

Ein in Spanien lebender Mann zeigte den ehemaligen Senator Penadés wegen wiederholten sexuellen Missbrauchs per Videoanruf an.

Ein Mann in den Fünfzigern aus Spanien sagte per Videoanruf vor der Staatsanwaltschaft aus und beschuldigte den ehemaligen Senator Gustavo Penadés wiederholter Übergriffe in den 1990er Jahren. Die Anzeige enthält Drohungen und Widersprüche, die neue Ermittlungsansätze eröffneten.


Penaden%20(1)

Die Anzeige gegen Gustavo Penadés wurde per Videoanruf bei der spanischen Staatsanwaltschaft eingereicht.

Im Verfahren um mutmaßliche Sexualverbrechen des ehemaligen Senators Gustavo Penadés gibt es eine neue Aussage. Diesmal kam die Aussage aus dem Ausland: Ein derzeit in Spanien lebender Mann erschien per Videoanruf vor der Staatsanwaltschaft, um Anzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Nationalpartei zu erstatten.

Seiner Aussage zufolge war der Kläger 17 Jahre alt, als er Penadés kennenlernte. Die Beziehung dauerte seiner Aussage zufolge von 1993 bis 1995. Heute, im Alter von etwa 50 Jahren, beschloss der Mann, sein Schweigen zu brechen und von den Misshandlungen zu berichten, die er erlitten haben soll.

Während der Anhörung brachte der Kläger seine Empörung und seinen Schmerz in aller Schärfe zum Ausdruck. Quellen aus dem Umfeld des Falles zufolge benutzte er Ausdrücke wie „Er ist ein Schwein“ und forderte, er solle „im Gefängnis verrotten“. In einem Ton der Ablehnung und Hilflosigkeit erklärte er außerdem: Wäre er der Vater eines der minderjährigen Kläger, würde er ihm „einen 38er Revolver an den Kopf halten“ und ihn „töten“.

Angesichts dieser Aussagen beschloss der Richter in dem Fall, neben der Bewertung anderer während der Anhörung genannter Tatsachen, von denen einige Dritte in sexuell motivierte Situationen verwickeln könnten, auch mögliche Bedrohungen zu berücksichtigen.

Der Kläger gab Einzelheiten zu den Begegnungen mit Penadés bekannt und beschrieb mutmaßliche Fälle sexueller Gewalt. Seine Aussage weckte jedoch bei der Staatsanwaltschaft Zweifel, insbesondere als er behauptete, Penadés habe ihn gebeten, die Begegnungen nicht mit seinem Handy zu filmen – eine Tatsache, die in den 1990er Jahren, als diese Geräte noch keine Kameras hatten, unwahrscheinlich war.

Trotz der Unstimmigkeiten wurde die Beschwerde als Teil der Fallakte erfasst und zu den Zeugenaussagen hinzugefügt, die für den Fortgang der Ermittlungen von entscheidender Bedeutung waren.

Der Fall Penadés war einer der aufsehenerregendsten Fälle der jüngsten Vergangenheit in der uruguayischen Politik und Justiz. Die neue Erklärung aus dem Ausland könnte neue Ermittlungsansätze eröffnen und Elemente liefern, die bestehende Vorwürfe untermauern oder in Frage stellen.

Nicht verpassen