María Corina Machado erhält den Friedensnobelpreis 2025, wie das norwegische Nobelkomitee am Donnerstag bekannt gab. Die Bekanntgabe erfolgte in Oslo und würdigte ihre Karriere als Oppositionsführerin in Venezuela sowie ihre „Zivilcourage“ gegenüber der Regierung von Nicolás Maduro.
Die 58-jährige Machado wurde für ihren „beharrlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes“ und ihre „Förderung eines friedlichen und gerechten Übergangs zur Demokratie“ ausgezeichnet. Der Ausschussvorsitzende Jørgen Watne Frydnes nannte sie „eines der bemerkenswertesten Beispiele für Zivilcourage in Lateinamerika in jüngster Zeit“.
Seit den Präsidentschaftswahlen im Juli 2024, bei denen Betrugsvorwürfen zum Sieger erklärte US-Botschaft in Caracas, eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch nicht.
Innenminister Diosdado Cabello deutete an, dass der Präsident in dieser diplomatischen Mission Zuflucht suche. Die von ihm angeführte Oppositionskoalition behauptet unterdessen, der wahre Wahlsieger sei Edmundo González Urrutia, der derzeit im spanischen Exil lebt.
Machado drückte seine Reaktion in einem Video aus, das sein Presseteam wenige Minuten nach der Bekanntgabe veröffentlichte: „Ich bin schockiert!“, sagte er. Die internationale Anerkennung erfolgte inmitten erhöhter politischer Spannungen in Venezuela, wo mehrere Länder der Region und die USA Maduros Sieg noch nicht offiziell anerkannt haben.
Das Komitee betonte außerdem, dass Machado trotz Morddrohungen , in seinem Land zu bleiben. Dies habe Millionen Venezolaner inspiriert, so die Organisation. Venezuela habe sich „von einem wohlhabenden und relativ demokratischen Land zu einem autoritären und gewalttätigen Staat entwickelt“.
Bei der Nobelpreisvergabe wurde US-Präsident Donald Trump erneut außen vor gelassen, der wiederholt seinen Wunsch geäußert hatte, die Auszeichnung zu erhalten.
Internationale Auswirkungen und politischer Kontext
Die Bekanntgabe des Nobelpreises löste sofortige Reaktionen verschiedener Regierungen und internationaler Organisationen aus. In Washington begrüßte das Außenministerium die Auszeichnung als „klares Zeichen des weltweiten Engagements für Menschenrechte und Demokratie in Lateinamerika“. In Brüssel bekundete die Europäische Union ihre Unterstützung für Machado und forderte Garantien für seine körperliche Unversehrtheit.
In Südamerika begrüßten mehrere Oppositionsführer die Entscheidung des norwegischen Komitees. In Argentinien lobten Vertreter von Juntos por el Cambio (Gemeinsam für den Wandel) Machados „Zivilcourage“, während in Kolumbien der ehemalige Präsident Iván Duque die Auszeichnung als „einen Akt historischer Gerechtigkeit“ bezeichnete.
Die venezolanische Regierung hat es unterdessen vermieden, eine offizielle Stellungnahme zur Auszeichnung abzugeben. Staatliche Medien spielten die Ankündigung jedoch herunter und führten sie auf eine „Kampagne der internationalen Destabilisierung“ zurück. In diesem Zusammenhang wiederholte Diosdado Cabello, dass Machado in der US-Botschaft Zuflucht suche, ohne jedoch konkrete Beweise vorzulegen.
Auf die Frage nach der politischen Bedeutung des Preises erklärte das norwegische Nobelkomitee, seine Entscheidung basiere ausschließlich auf humanitären und demokratischen Kriterien. „Wir belohnen keine Ideologien, sondern konkrete Taten, die Frieden und Grundrechte fördern“, erklärte Frydnes.
Regionale Auswirkungen und diplomatische Folgemaßnahmen
Die Auszeichnung durch das norwegische Komitee erfolgt vor dem Hintergrund wachsender internationaler Aufmerksamkeit für die politische Lage in Venezuela. Verschiedene lateinamerikanische Außenministerien haben ihre Unterstützung für die demokratischen Werte des Oppositionsführers zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig bekräftigten multilaterale Organisationen wie die OAS und Human Rights Watch ihre Forderung nach transparenten Wahlbedingungen und der Achtung der Bürgerrechte. Unterdessen wird erwartet, dass die diplomatischen Kontakte zwischen den Regierungen der Region und den wichtigsten Akteuren des venezolanischen Prozesses in den kommenden Tagen intensiviert werden.