Infosalus.- Kinderärzte warnen vor dem ernsthaften Risiko von Hörschäden bei Babys und Kindern, die Konzerten und lauten Veranstaltungen ausgesetzt sind.

von 14. August 2025

MADRID, 13 (EUROPA PRESS)

Die spanische Vereinigung für Kinderheilkunde (AEP) hat über ihren Ausschuss für Umweltgesundheit (CMS-AEP) vor den ernsthaften Risiken für die Hörgesundheit von Kindern und Babys gewarnt, die bei Konzerten, Festivals oder anderen Veranstaltungen mit hohem Lärmpegel auftreten, und rät daher davon ab, Kinder zu solchen Veranstaltungen mitzunehmen.

Kinderärzte haben festgestellt, dass bei Live-Musikdarbietungen für Erwachsene Routinemessungen ergeben haben, dass in der Nähe der Lautsprecher Schallpegel zwischen 110 und 130 Dezibel (dB) erreicht werden. Diese Pegel reichen aus, um „innerhalb von Sekunden irreversible Hörschäden“ zu verursachen.

Wie bereits erläutert, ist das Gehör von Babys und Kleinkindern besonders gefährdet, da sich ihre Hörstrukturen noch in der Entwicklung befinden und ihnen Schutzmechanismen gegen die Lautstärke fehlen.

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde darauf hingewiesen, dass Kinder nicht länger als eine Stunde einem Lärmpegel von mehr als 85 dB ausgesetzt werden sollten und dass eine längere Belastung mit Pegeln über 70 dB ein Risiko darstellt.

Da es schwierig ist, die Auswirkungen übermäßiger Lärmbelastung auf Kleinkinder zu erkennen, die Beschwerden wie Klingeln oder vorübergehenden Hörverlust nicht mitteilen können, hat der Ausschuss für Umweltgesundheit der AEP Familien und ihren Mitmenschen geraten, nach einem Lärmereignis auf mögliche Warnsignale zu achten.

Hierzu zählen untröstliches Weinen oder plötzliche Reizbarkeit, übertriebenes oder anhaltendes Erschrecken bei Geräuschen, häufiges Blinzeln oder offensichtliche Äußerungen von Unbehagen, Apathie oder abnorme Schläfrigkeit, fehlende Reaktion auf gewöhnliche Geräusche und wiederholte Bewegungen wie Reiben der Ohren oder Berühren des Kopfes.

In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Auswirkungen eines akuten akustischen Traumas nicht immer unmittelbar eintreten und Folgen wie vorübergehenden oder dauerhaften Hörverlust, Tinnitus oder Ohrensausen, das bei Säuglingen nur anhand ihres Verhaltens erkannt werden kann, und irreversible neurosensorische Schäden umfassen können.

SO SCHÜTZEN SIE IHR GEHÖR BEI LÄRM

Die AEP legt fest, dass Kleinkinder und Vorschulkinder keine Konzerte oder Festivals besuchen sollten, bei denen Erwachsene anwesend sind, auch wenn sie einen Gehörschutz tragen. Diese Empfehlung gilt für alle Kinder unter sechs Jahren.

Für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren raten Kinderärzte, eine Teilnahme nur dann in Betracht zu ziehen, wenn die Veranstaltung angemessen ist, also eine kontrollierte Lautstärke und sichere Bereiche aufweist und stets alle Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Er wies darauf hin, dass es für Jugendliche über 12 Jahren weiterhin unerlässlich sei, angemessenen Schutz zu verwenden, die Expositionszeiten einzuhalten und den Aufenthalt in der Nähe von Lautsprechern zu vermeiden sowie die Häufigkeit solcher Expositionen zu begrenzen.

In diesem Sinne raten Experten dazu, dass Kinder altersgerechte Ohrenschützer verwenden und aufgrund der Erstickungsgefahr auf kleine Ohrstöpsel verzichten sollten. Sie empfehlen außerdem, einen Abstand von mindestens 30 Metern zu den Lautsprechern einzuhalten und seitlich zu stehen.

In diesem Zusammenhang empfehlen sie, sich nicht länger als 30 Minuten bis eine Stunde in Umgebungen mit einem Lärmpegel über 85 dB aufzuhalten, zwischen ruhigen Bereichen zu wechseln, um dem Gehör Ruhe zu gönnen, und geschlossene oder stark hallende Räume zu meiden, in denen der Schall verstärkt wird. In diesem Zusammenhang weisen sie auf die Nützlichkeit einiger Schallmessanwendungen zur Ermittlung der tatsächlichen Belastung hin.

In jedem Fall wurde den Erwachsenen geraten, während und nach dem Ereignis aufmerksam auf die Kinder zu achten und auf Anzeichen von Unwohlsein oder Veränderungen in ihrer Reaktion auf Geräusche zu achten. Sollten Veränderungen im Hörvermögen oder Verhalten im Zusammenhang mit Geräuschen festgestellt werden, wurde dringend empfohlen, einen Kinderarzt aufzusuchen.

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