MADRID, 20 (EUROPA PRESS)
Die Spanische Gesellschaft für Pulmonologie und Thoraxchirurgie (SEPAR) warnt die Öffentlichkeit vor den Gesundheitsrisiken, die mit der Belastung durch Rauch verbunden sind, und erinnert daran, dass die am stärksten gefährdeten Gruppen Kinder, ältere Menschen, schwangere Frauen und Patienten mit Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind.
So äußert die Gesellschaft ihre Besorgnis über die Waldbrände, die derzeit unter anderem in Ourense, León und Zamora wüten und die höchsten Kohlendioxidemissionen verursachen, die in Spanien seit mindestens 2003 verzeichnet wurden, und das Land in eine „besonders ernste“ Lage bringen.
Rauch von Waldbränden enthält Feinstaub (PM2,5), reizende Gase wie Kohlenmonoxid, Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen sowie weitere giftige Substanzen. Der Kontakt mit diesen Schadstoffen kann akute Folgen haben, die von Augen-, Nasen- und Rachenreizungen, Husten oder Atembeschwerden bis hin zu Asthmaanfällen, schweren Bronchospasmen, Atemwegsinfektionen oder Dekompensation bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen reichen.
Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass Rauch die kardiovaskuläre und respiratorische Mortalität bei gefährdeten Personen erhöhen kann. Selbst bei Personen ohne Vorerkrankungen kann es durch Rauchexposition zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion oder Brustschmerzen kommen.
Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Atmungssystem noch nicht ausgereift ist und sie pro Kilogramm Körpergewicht mehr Luft atmen als Erwachsene, sodass sie proportional mehr Schadstoffe einatmen. Bei älteren Erwachsenen sind Immun- und Atmungssystem geschwächt, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt, auf die im Rauch enthaltenen Partikel und Gase zu reagieren. Bei schwangeren Frauen wird Rauchbelastung mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht in Verbindung gebracht, was die Notwendigkeit extremer Präventionsmaßnahmen für diese Gruppe unterstreicht.
„Wir möchten betonen, dass Prävention von entscheidender Bedeutung ist: Die Vermeidung von Rauchbelastungen, wann immer möglich, und die Einhaltung von Schutzmaßnahmen können einen Unterschied machen, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Gruppen“, erklärt Dr. Javier de Miguel, Lungenfacharzt und Experte für Umweltpulmonologie und Mitglied von SEPAR.
SEPAR-EMPFEHLUNGEN ZUR RAUCHBELASTUNG
Zu den wichtigsten Empfehlungen von SEPAR gehört es, in geschlossenen Räumen zu bleiben und Fenster und Türen zu schließen, um die Belastung zu verringern. Außerdem sollten Luftfiltersysteme wie Klimaanlagen im Umluftbetrieb oder Luftreiniger mit HEPA-Filtern verwendet werden. Wenn Sie nach draußen gehen müssen, sollten Sie N95- oder FFP2-Masken tragen, da chirurgische Masken die feinsten Partikel nicht herausfiltern. Allerdings garantieren auch diese Masken keinen vollständigen Schutz vor Rauch, daher sind extreme Vorsichtsmaßnahmen unerlässlich.
Ebenso wird empfohlen, zum Schutz der Atemwege auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und körperliche Aktivitäten im Freien zu vermeiden, da bei Anstrengung die Einatmung von Schadstoffen zunimmt. Dies sollte auch in den Tagen nach dem Löschen der Brände beibehalten werden, da Schwebeteilchen in der Luft verbleiben und weiterhin ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Bei Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfiehlt SEPAR, die Einnahme von Basismedikamenten unter keinen Umständen abzusetzen, stets Notfallmedikamente wie Salbutamol-Inhalatoren griffbereit zu haben und die Patienten sorgfältig auf Symptome wie Husten, Keuchen oder Kurzatmigkeit zu überwachen. Gegebenenfalls ist eine Peak-Flow-Überwachung hilfreich. Außerdem wird empfohlen, Reisen in verrauchte Gebiete zu vermeiden und gegebenenfalls Evakuierungszentren mit Luftfiltersystemen aufzusuchen.
Zur Behandlung von Symptomen, die durch die Exposition entstehen, weisen Fachleute darauf hin, dass es in leichten Fällen wie Husten, Augen- oder Halsreizungen ausreicht, sich aus dem kontaminierten Bereich zu entfernen, sich in einer sauberen Umgebung auszuruhen und ausreichend zu trinken. Bei mittelschweren Symptomen wie leichter Dyspnoe, Keuchen oder leichten Brustschmerzen sollten Notfallmedikamente (sofern verschrieben) eingenommen und so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden. In schweren Fällen hingegen, wie z. B. bei starken Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust, Verwirrtheit oder bläulicher Verfärbung von Lippen und Haut, ist es unerlässlich, sofort die Notaufnahme aufzusuchen oder die Notrufnummer 911 anzurufen.