MADRID, 15 (EUROPA PRESS)
Der Ibex 35 Index schloss diesen Freitag höher, an einem Feiertag in weiten Teilen des Alten Kontinents. In Ermangelung europäischer Benchmarks konzentrierten sich die Anleger auf die USA und das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin.
Der Madrider Index gab also Vollgas und schloss mit einem Plus von 0,47 Prozent, acht Hundertstelpunkte höher als zur Handelsmitte. Sein Kurs blieb bei 15.277,2 Basispunkten.
Der Ibex 35 erreichte diese Woche einen historischen Meilenstein: Er erreichte erneut die Marke von 15.000 Punkten – ein Niveau, das er seit 2007 nicht mehr erreicht hatte. Damit näherte er sich seinem Allzeithoch von 15.945 Punkten. Mit einem kumulierten Anstieg von 30 % ist der Ibex 35 in diesem Jahr der Index mit der besten Performance unter den wichtigsten Indizes der Welt.
Insbesondere die Amadeus-Aktie trieb den Ibex 35 mit einem Plus von 1,35 % nach oben, vor Aena mit einem Plus von 0,91 %, Cellnex mit einem Plus von 0,89 % und Ferrovial mit einem Plus von 0,86 %.
Die größten Rückgänge im Index an der Plaza de la Lealtad verzeichneten unterdessen Indra (-1,67 %), Unicaja (-0,75 %), Colonial (-0,52 %) und Logista (-0,48 %).
Unter den anderen großen europäischen Aktienmärkten fiel der Londoner FTSE100 um 0,42 Prozent, während der Pariser CAC 40 um 0,67 Prozent stieg und der Frankfurter DAX um 0,01 Prozent fiel.
UKRAINE UND ÜBERNAHME
Laut Marktanalyst Manuel Pinto haben die Friedensbemühungen in der Ukraine einen starken Einfluss auf den Ibex 35. Sollten sie erfolgreich sein, wäre Arcelormittal einer der größten Nutznießer in Europa, da seine Werke in der Ukraine wieder betriebsbereit sein könnten.
Vor dem Krieg lag die Stahlproduktion im Jahr 2021 bei rund 4,9 Millionen Tonnen. Bis 2024 sank sie auf 1,6 Millionen Tonnen, ein Rückgang um 67 Prozent. Jede Verbesserung in diesem Bereich würde die Ergebnisse direkt verbessern.
Ein weiterer wichtiger Akteur ist Acerinox, dessen Kurs sich aufgrund der Erwartung einer verbesserten Stahlnachfrage infolge des möglichen Wiederaufbaus der Ukraine erholen könnte.
Neben der Stahlindustrie könnten auch andere Branchen von diesem Szenario profitieren: Bauunternehmen aufgrund ihrer Schlüsselrolle bei den Wiederaufbauplänen; Fluggesellschaften, die von einem Rückgang der Rohölpreise profitieren würden; und Banken, deren Aktivitäten durch die Prognose eines stärkeren Wirtschaftswachstums in der Region gestärkt würden.
Bemerkenswert ist auch Inditex, das aufgrund seiner früheren Präsenz in Russland zu den potenziellen Nutznießern einer Wiedereröffnung des Marktes zählt. Dies ist möglich, da das Unternehmen weiterhin Franchiserechte in Russland hat, sofern die Bedingungen dies zulassen.
Auf der anderen Seite des Spektrums steht Indra, das wie der Rest des Verteidigungssektors unter den Folgen eines absehbaren Waffenstillstands leidet, der das Wachstum neuer Aufträge verlangsamen würde.
In einem weiteren Zusammenhang erwähnte Pinto das Übernahmeangebot der BBVA für Sabadell und betonte, dass die aktuelle Prämie und die staatlichen Beschränkungen das Angebot der von Carlos Torres geleiteten Bank für die Aktionäre von Sabadell unattraktiv machten.
„In einem überraschenden Schritt hat BBVA diese Woche seine Absicht bekannt gegeben, das Übernahmeangebot fortzusetzen, ein überraschender Schritt, der zum jetzigen Zeitpunkt wirtschaftlich nicht sinnvoll erscheint. Der BBVA-Vorsitzende geht mit vollem Einsatz ans Werk, und wir werden sehen, was dabei herauskommt“, fasste er zusammen.