Gustavo Petros Rede vor der UNO verschärfte die Spannungen mit Washington: Er kritisierte Donald Trump, verurteilte die Angriffe in der Karibik und sprach über Gaza. Die US-Delegation verließ aus Protest den Veranstaltungsort und hinterließ damit eines der meistdiskutierten Bilder der Generalversammlung.
US-Delegation und Abreise vom Gelände
Die Rede des kolumbianischen Präsidenten war einer der eindringlichsten Momente des Tages. Als Petro die Aufhebung der Anti-Drogen-Politik seiner Regierung in Frage stellte und Donald Trump dafür verantwortlich machte, verließen mehrere US-Abgeordnete den Raum. Die Geste wurde in der offiziellen Sendung festgehalten und wurde zu einem Trendthema in den sozialen Medien, was die Wirkung des Vorfalls noch verstärkte.
Donald Trump im Zentrum der Kritik
Der kolumbianische Präsident behauptete, die Maßnahme zur Aufhebung der Zertifizierung entbehre jeder Grundlage und sei von politischen Interessen getrieben. Laut Petro bestraft Washingtons Vorgehen arme Bauern und Jugendliche und schützt gleichzeitig diejenigen, die wirklich vom illegalen Geschäft profitieren. Er warf dem ehemaligen Präsidenten zudem vor, Ratschläge von kolumbianischen Politikern mit Verbindungen zum Drogenhandel zu erhalten.
Krieg gegen Drogen wird überprüft
In einem anderen Abschnitt seiner Rede vor den Vereinten Nationen argumentierte Gustavo Petro, die internationale Strafstrategie sei gescheitert. Er plädierte für einen Ansatz, der auf Finanzaufklärung und Programmen zur Substitution von Nutzpflanzen statt auf militärischen Operationen basiere. Er wies darauf hin, dass seine Regierung mehr als 700 Drogenbosse ausgeliefert habe, warnte jedoch, dass diese Zahlen das strukturelle Problem des Drogenhandels nicht gelöst hätten.
Gaza als Spiegel der Doppelmoral
Der Präsident ging auch auf die Lage im Nahen Osten ein. Er bezeichnete die Gaza-Offensive als Völkermord und warf den Großmächten vor, durch ihr Schweigen Mittäter zu sein. Er wies darauf hin, dass die Versammlung Gefahr laufe, zum „stummen Zeugen“ von Verbrechen zu werden, die strafrechtlich verfolgt werden müssten, und forderte eine entschiedenere Reaktion der internationalen Gemeinschaft.
Gemischte Reaktionen
Der Vizepräsident und die kolumbianische Delegation jubelten mit Applaus, während mehrere diplomatische Vertreter den Saal verließen. Der Kontrast spiegelte die Polarisierung wider, die die Rede ausgelöst hatte. Auf digitalen Plattformen verbreiteten sich Auszüge der Rede wie ein Lauffeuer und heizten Diskussionen über Petros konfrontativen Ton an.
Management-Balance und politische Botschaft
Neben den Vorwürfen nutzte der Präsident die Gelegenheit, die Erfolge seiner Regierung zu würdigen: Armutsbekämpfung, Rückgang der Mordrate und Rekordzahlen bei Kokainbeschlagnahmungen. Er erinnerte auch an seine Bilanz gegen Paramilitärs und die Drohungen, denen er als Kongressabgeordneter ausgesetzt war, und versicherte, dass er sich nicht zum Schweigen bringen lasse.
Diplomatische Implikationen
Gustavo Petros Abschlussrede vor der UNO enthielt scharfe Bemerkungen gegen Trump. Er warf ihm vor, nicht über Demokratie oder Leben zu sprechen, sondern „zu töten und andere töten zu lassen“. Diese Botschaft fand in diplomatischen Kreisen und internationalen Schlagzeilen Anklang. Für Bogotá wird die Herausforderung darin bestehen, die Agenda für Frieden und Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten, ohne völlig mit Washington zu brechen. Für die USA hingegen besteht die Herausforderung darin, auf die Vorwürfe zu reagieren, ohne die bilaterale Krise zu verschärfen.
Eine Szene mit regionalem Echo
Auch in Lateinamerika wurde der Vorfall aufmerksam verfolgt. Einige Regierungen interpretierten die Intervention als Bekräftigung ihrer Autonomie gegenüber der US-Außenpolitik. Andere warnten jedoch, dass eine solche Konfrontationsrhetorik Kosten für Investitionen und Kooperation verursachen könnte. Tatsächlich diente die Generalversammlung als Bühne für diesen Streit, wo Petro versuchte, sich als Sprecher des globalen Südens zu positionieren.
Gustavo Petros Rede vor den Vereinten Nationen löste nicht nur auf diplomatischer Ebene unmittelbare Reaktionen aus. In Kolumbien begrüßten regierungsnahe Kreise sie als Akt der Souveränität und als Zeichen der Verteidigung der lateinamerikanischen Stimme gegenüber den Mächten. Die Opposition kritisierte jedoch den Tonfall und warnte vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Beziehungen zu den USA, ihrem wichtigsten Handelspartner und Sicherheitsverbündeten. Die Diskussion wurde in den Medien und auf wissenschaftlichen Foren fortgesetzt, wo heftig darüber gestritten wurde, ob Petros Intervention das internationale Ansehen des Landes stärke oder es weiter isoliere.