Ein unerwartetes Angebot erschütterte die Tech-Welt und brachte Google in Bedrängnis. Das KI-Startup Perplexity verdoppelte sein Angebot für die Übernahme von Chrome, dem weltweit meistgenutzten Browser. Die Summe beläuft sich nun auf 34,5 Milliarden Dollar und kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: US-Gerichte drängen Google, die Software aufgrund monopolistischer Praktiken zu veräußern.
Das US-Justizministerium (DOJ) behauptet, das Unternehmen aus Mountain View übe eine unfaire Marktdominanz aus, da seine Produkte standardmäßig auf Millionen von Android-Geräten installiert seien. Daher fordert es den Verkauf von Chrome, um den Wettbewerb beim Internetzugang zu gewährleisten.
Laut dem Wall Street Journal lag das ursprüngliche Angebot von Perplexity bei rund 18 Milliarden Dollar, wurde nun aber mit Unterstützung mehrerer Investmentfonds verdoppelt. Damit will man Google in eine Versuchung führen, gerade als dessen Vorherrschaft in Frage gestellt wird. Chrome macht heute fast 70 Prozent des weltweiten Browsermarktes aus und liegt damit weit vor seinen Konkurrenten.
Wer ist Perplexity? Das Unternehmen brachte seine Suchmaschine im Dezember 2022 auf den Markt, nur wenige Wochen nach dem Durchbruch von ChatGPT. Sie antwortet in natürlicher Sprache und lernt mit einer chatähnlichen Oberfläche von den Interessen der Nutzer. Berichten zufolge hat Apple sogar Interesse an einer Übernahme bekundet, um seine Abteilung für künstliche Intelligenz zu stärken.
Google bezeichnete die gerichtliche Anordnung als „extrem“ und warnte, der Verkauf von Chrome würde sowohl den Nutzern als auch der amerikanischen Technologieinnovation schaden. Parisa Tabriz, Leiterin der Chrome-Abteilung, sagte, der Browser würde ohne das Ökosystem des Unternehmens Schaden nehmen, da 90 Prozent seines Codes seit einem Jahrzehnt intern entwickelt würden.
Alphabets Chefjurist Kent Walker warf dem Justizministerium unterdessen vor, eine „radikale interventionistische“ Agenda zu verfolgen. Er warnte zudem, dass bei einem Wechsel von Chrome Geschäftsgeheimnisse an ausländische Unternehmen gelangen könnten, was die digitale Sicherheit von Millionen von Nutzern gefährde.
Der Kampf hat gerade erst begonnen. Mittlerweile werden auch Namen wie Yahoo und OpenAI als potenzielle Bieter für den Browser genannt, der mittlerweile die Art und Weise dominiert, wie Millionen von Menschen täglich online gehen.