Ein möglicher Weg zur Gefängnisreform in Uruguay
Juan Miguel Petit leitete zehn Jahre lang eine kontinuierliche Überwachung des uruguayischen Gefängnissystems durch die parlamentarische Kommission. Seine Berichte deckten strukturelle Probleme auf: Überbelegung, Gewalt und Bedingungen, die der Bericht selbst in etwa 40 % der Fälle als grausam, unmenschlich und erniedrigend beschreibt. Kurz vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit betont Petit, dass Gefängnis die Standardstrafe sei, und und nachhaltige Maßnahmen
Überbelegung und Gewalt: Die Dringlichkeit einer Diagnose
Überbelegung ist eine der Hauptursachen für Probleme: Verfall der Räumlichkeiten, mangelnde Hygiene und Menschen, die auf dem Boden schlafen. Dies macht Gefängnisse zu Brutstätten gesundheitlicher und sozialer Risiken und schürt die Gewalt innerhalb der Gefängnisse. Wenn die Masseninhaftierung nicht angegangen wird, mildern Teilmaßnahmen das Problem nur, ohne es zu lösen.
Alternative Maßnahmen: Was fehlte und was wir vorschlagen
Petit warnt, dass alternative Maßnahmen aufgrund ihrer begrenzten Verwaltungsstruktur schwach und unglaubwürdig seien. Um das Verhältnis zwischen Gefängnissen und alternativen Maßnahmen umzukehren, seien robuste Programme, technische Aufsicht und spezialisierte Ressourcen erforderlich. Zu den Vorschlägen gehören die Ausweitung des unterstützten Hausarrests und die Stärkung von Mechanismen zur Vermeidung unnötiger Untersuchungshaft.
Nationales Rehabilitationsinstitut: Warum dezentralisieren?
Innenministerium unterstellt und seine Dezentralisierung sei der Schlüssel zu einer umfassenden Politik. Ein autonomes Institut könne Gesundheit , Bildung und Reintegration koordinieren und sei nicht mehr vom Wohlwollen anderer Institutionen abhängig. Das Fehlen dieser institutionellen Stimme behindert langfristige Pläne und die Umsetzung regionaler Programme.
Menschenrechte: Verantwortung des Staates und der Justiz
Die Berichte betonen, dass die fortbestehenden erniedrigenden Bedingungen juristische und administrative Maßnahmen erfordern. Petit fordert die Justiz auf, die Haftbedingungen bei der Urteilsfindung zu berücksichtigen und den Zugang zu Rechtsmitteln wie dem Habeas Corpus-Verfahren zu erleichtern. Er schlägt außerdem vor, dass die Justiz Vorwürfe erniedrigender Behandlung prüft und gegebenenfalls die staatliche Verantwortung prüft.
Der von Petit vorgelegte Bericht schlägt drei konkrete Gesetzesreformen vor: die Wiederherstellung von Mechanismen zur Strafminderung, die Reaktivierung der bedingten Aussetzung von Verfahren bei geringfügigen Vergehen und die Ausweitung der Anwendung von Verfahrensartikeln, die eine Aussetzung von Gefängnisstrafen ermöglichen. Diese Instrumente zielen darauf ab, die Strafen anzupassen, ohne die Gesellschaft zu gefährden, und die Überbelegung der Gefängnisse zu verringern.
Die Bewertung fordert außerdem die Schließung und Reparatur kritischer Einrichtungen, wie etwa der Comcar-Einheiten, des Libertad-Gefängnisses und anderer Zentren mit zerstörter Infrastruktur. Die Aufrechterhaltung unsicherer Einrichtungen ist nicht nur verfassungswidrig, sondern verursacht auch soziale und wirtschaftliche Kosten, die letztlich die Wiedereingliederung erschweren. Der Vorschlag sieht strategische Schließungen mit der Umverteilung personeller und medizinischer Ressourcen vor.