Erklärung der CELAC Uruguay: Klarstellungen und Spannungen nach Petros Veröffentlichung
Eine Nachricht des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro auf seinem X-Account löste für die Regierung von Yamandú Orsi eine unerwartete diplomatische Kontroverse aus. Der Präsident zählte Uruguay zu den Ländern, die seiner Meinung nach eine Erklärung der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) unterstützten, in der die US-Militärstationierung in der Karibik nahe Venezuela abgelehnt wurde.
Petro, der den pro tempore Vorsitz der CELAC innehat, betonte, der Text repräsentiere die „große Mehrheit“ der Mitglieder, die „für den Frieden“ in der Region unterzeichnet hätten. Er wies auch darauf hin, dass es sich nicht um eine offizielle Erklärung der CELAC handele, da eine Minderheit von Ländern dagegen sei, darunter Argentinien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Guyana, Jamaika, Paraguay, Peru und Trinidad und Tobago.
Orsis Position und der diplomatische Hintergrund
Auf Anfrage im Rural del Prado sagte Orsi, er habe von der Erklärung nichts gewusst und wollte sich nicht zum Inhalt der Angelegenheit äußern. Er warnte lediglich, dass es besorgniserregend sei, „wenn Atomwaffen eingesetzt werden“, und dass angesichts der regionalen Instabilität die Wahrung von Ruhe und Frieden oberste Priorität haben müsse.
Die Exekutive ist der Ansicht, dass Uruguay durch Petros Veröffentlichung eine konfrontative Haltung einnimmt, die es nicht teilt. Außenminister Mario Lubetkin betonte, dass es schwierig sei, einen politischen Konsens zwischen den 33 CELAC-Ländern zu erzielen. Es sei besser, sich auf konkrete Themen wie Ernährungssicherheit und Umwelt zu konzentrieren.
Klarstellungen aus anderen Ländern und die Rolle Uruguays
Der dominikanische Außenminister Roberto Álvarez stellte klar, dass sein Land dem Kommuniqué nicht zugestimmt habe, würdigte jedoch die Bemühungen Uruguays bei der Ausarbeitung. Auch Guatemala verweigerte seine Unterstützung und kritisierte die Missachtung der üblichen Entscheidungsverfahren durch die pro tempore-Präsidentschaft.
Trotz der Klarstellungen hat Uruguay keine offizielle Erklärung abgegeben. Das Land bleibt der CELAC treu, einer Organisation, die Anfang 2026 von Petro den vorläufigen Vorsitz übernehmen wird.
Was die Erklärung besagt
Der Text drückte seine „tiefe Besorgnis“ über die US-Militärpräsenz in der Karibik aus und erinnerte daran, dass Lateinamerika und die Karibik eine Zone des Friedens seien. Er bekräftigte sein Engagement für die friedliche Beilegung von Streitigkeiten, die Selbstbestimmung der Völker und das Verbot von Atomwaffen im Einklang mit dem Vertrag von Tlatelolco.
Er wies außerdem darauf hin, dass Drogenhandel und organisierte Kriminalität eine Bedrohung für die regionale Stabilität darstellten, und forderte eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des Völkerrechts.
Politische Reaktionen
Obwohl das Außenministerium keinen Kommentar dazu abgab, unterstützte der Politische Rundtisch Frente Amplio eine Erklärung des uruguayischen Antiimperialistischen Komitees in Solidarität mit Kuba und den Völkern der Welt, in der die Stationierung von über 4.500 US-Soldaten in der Karibik verurteilt und zum Dialog statt zur Konfrontation aufgerufen wird.