Ein Nutzer meldete gegenüber Uruguay Al Día Kreditplattform Volvé . Seinen Angaben zufolge hatte er eine Zahlung von 1.400 Dollar erhalten, doch aufgrund einer kleinen Verzögerung zahlte er am Ende fast 2.000 Dollar. Die Überraschung war noch größer, als dasselbe Unternehmen wenige Stunden später drei weitere Male versuchte, ein Betrag von fast 1.900 Dollar.
Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Als er die erste Rate mit seiner Prex , wurde ihm der gleiche Betrag zweimal . Weder Volvé noch Prex übernahmen damals die Verantwortung für den Fehler. Man sollte nicht vergessen, dass die Prex-Karte auch in Uruguay wegen undurchsichtiger Aspekte ihrer Funktionsweise mehrfach kritisiert wurde. Die Frage drängt sich auf: Wer trägt die Verantwortung, wenn diese Finanzplattformen mit dem Geld der Menschen spielen?
Missbräuchliche Tarife und unerklärliche Gebühren
Volvés eigene offizielle Informationen bestätigen, dass Kredite mit jährlichen Zinssätzen von über 100 Prozent verbunden sein können. So kostet beispielsweise ein Kredit von 1.000 Dollar in drei Raten am Ende fast 1.460 Dollar. In der Praxis bedeutet dies, dass neben der finanziellen Belastung auch jede noch so kleine Verzögerung Zuschläge und Verwaltungsgebühren nach sich zieht, die an Wucher grenzen.
Kommen dann noch doppelte Abbuchungen oder nicht vorhandene Abbuchungsversuche hinzu, wird es ernst. Dabei handelt es sich nicht um einen Einzelfall: Es gibt Berichte von Nutzern, die per Abitab oder Karte bezahlt haben und nun wiederholt abgebucht oder überhöhte Beträge abgebucht bekommen haben.
Zunehmende Beschwerden und behördliche Sanktionen
Auch der formale Hintergrund trägt nicht gerade zum Image von Volvé bei. Daten der Zentralbank von Uruguay (BCU) zeigen, dass die Beschwerden gegen Floder SA von null im Jahr 2020 auf neun im Jahr 2024 , mit steigender Tendenz.
Darüber hinaus URSEC in den Jahren 2023 und 2024 Sanktionen gegen das Unternehmen, weil es wiederholt Inkassoanrufe oder Werbung an Personen tätigte, die auf der „Do Not Call“-Liste eingetragen waren. Mit anderen Worten: Die Behörden haben bereits missbräuchliche Praktiken festgestellt und Geldstrafen verhängt.
Im Jahr 2021 musste die mexikanische Zentralbank (BCU) selbst in einem Fall eingreifen, bei dem ein Kredit in Höhe von 30.000 US-Dollar unter Verwendung einer gestohlenen Identität gewährt wurde. Das Urteil fiel zugunsten des Nutzers aus und zeigte, dass das interne Kontrollsystem von Volvé bereits in der Vergangenheit versagt hatte.
Das doppelte Problem: Volvé und Prex
Die Kombination aus Volvé und Prex-Karte erscheint riskant. In dem der Uruguay Al Día wurde die Gebühr zweimal über Prex , ohne dass es eine klare Reaktion des Finanzinstituts oder des Herausgebers gab. Und man sollte nicht vergessen, dass Prex seit Jahren wegen Verzögerungen, unerwarteter Gebühren und mangelnder Transparenz in der Öffentlichkeit kritisiert wird.
Dies eröffnet ein noch beunruhigenderes Szenario: Wenn die Benutzer zwischen zwei Plattformen gefangen sind, die sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben, wer wird ihnen dann ihr Geld zurückgeben?
Mangelnde Transparenz und schwacher Schutz
Die Erfahrung dieses Nutzers zeigt, dass der Schutz vor Fintech- und Prepaid-Karten in Uruguay nach wie vor fragil ist. Floder SA wird zwar angeblich von der Zentralbank von Uruguay (BCU) beaufsichtigt, doch die Fälle von unzulässigen Abbuchungen häufen sich. Und eine Beschwerde einzureichen, ist langwierig: Man muss sich zunächst an das Unternehmen wenden und sich dann an die Verbraucherschutzbehörde oder die Zentralbank selbst.
Inzwischen ist das Geld bereits vom Konto des Kunden abgebucht und kommt in vielen Fällen nie wieder zurück.
Ein Unternehmen, das ohne feste Kontrolle wächst
Volvé präsentiert sich als „Chance“ für die Clearingbranche. Anders ausgedrückt: Das Unternehmen zielt auf die schwächsten Sektoren ab, die keinen Zugang zu herkömmlichen Bankkrediten haben. Volvé bietet ihnen Schnelligkeit, allerdings im Gegenzug für extrem hohe Zinsen und ein Inkassosystem, das bereits gravierende Mängel aufweist.
Die Behörden haben bereits Sanktionen verhängt. Nutzer haben sich bereits beschwert . Die Probleme treten jedoch weiterhin auf.
Heute stellt sich die Frage: Wer haftet, wenn ein Kunde eine Gebühr zahlt und diese ihm doppelt in Rechnung gestellt wird? Wer haftet, wenn dreimal versucht wird, einen nicht vorhandenen Betrag abzubuchen? Wo bleibt der Verbraucherschutz?
Weder Volvé noch Prex können sich weiterhin hinter der Ausrede eines „technischen Fehlers“ verstecken. Auf dem Spiel steht das Vertrauen in das alternative Finanzsystem. Und dieses Vertrauen ist in Salto und ganz Uruguay bereits zerstört.
Das Opfer wird am Montag Strafanzeige gegen diese beiden Plattformen einreichen.