Die Ausweitung der Dopamin-Beschwerde geht über Grenzen hinaus und konzentriert sich auf mögliche Spionage.
Die argentinische Regierung hat eine erweiterte Strafanzeige gegen den uruguayischen Streaming-Kanal Dopamina wegen der Verbreitung von Audioaufnahmen eingereicht, die nach Angaben des Sicherheitsministeriums heimlich beschafft und zu strategischen Zwecken verbreitet wurden. Die Anzeige wurde von Rechtsanwalt Fernando Soto im Namen des Sicherheitsministeriums unter der Leitung von Patricia Bullrich beim Bundesgericht eingereicht.
Die Audioaufnahmen, die der Generalsekretärin des Präsidentenamtes, Karina Milei, zugeschrieben werden, kursierten in verschiedenen Medien und auf verschiedenen Plattformen und führten in Argentinien zu Vorsichtsmaßnahmen, die ihre Verbreitung im Land untersagten. Die Regierung behauptet, dass die Verbreitung über Plattformen außerhalb des Landes dazu dient, diese Beschränkungen zu umgehen, und dass es ein Muster der Veröffentlichung in „Episoden“ gibt.
In ihrer Präsentation beschreibt die Exekutive den angeblichen illegalen Erwerb der Aufnahmen und argumentiert, dass diese aufbewahrt und zu politisch sensiblen Zeiten schrittweise veröffentlicht wurden. Die Beschwerde bezeichnet dies als Beweis für illegale Spionage. Ziel des Verfahrens ist die Einholung forensischer Gutachten und die Erteilung internationaler Kooperationsanfragen zur Identifizierung der Quelle und der Verantwortlichen.
🔴 Sie spielen Karinas Audio, das vor der Zensur veröffentlicht werden sollte. Darin sagt Karina: „Du musst unter Martín bleiben.“ – „Ich respektiere Martín als Anführer.“ pic.twitter.com/66XuqwRkA6
— Dopamine® (@estoesdopamine) 2. September 2025
Dopamine wies den Vorwurf zurück und argumentierte, die in Argentinien verhängte Vorsichtsmaßnahme sei unzureichend, da der Sender von Uruguay aus operiere. Der Sender erklärte außerdem, er habe lediglich Material verbreitet und bestritt, an der Beschaffung der Aufnahmen beteiligt gewesen zu sein. Die Anordnung käme einer Form der Vorzensur gleich. Der Sender forderte, dass jede formelle Benachrichtigung über den Rechtsweg erfolgen müsse.
Der Fall steht auch im Zusammenhang mit früheren Leaks , die argentinischen Behörden zugespielt wurden. Dazu gehören Aufnahmen, die mit dem ehemaligen Direktor der Nationalen Behindertenagentur in Verbindung stehen. Diese lösten Razzien und Ermittlungen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der staatlichen Auftragsvergabe aus. Diese Informationen schärften die Sensibilität der Öffentlichkeit und der Justiz gegenüber neuen Enthüllungen.
Rechtsexperten und Presseorganisationen warnen vor dem Spannungsfeld zwischen dem Schutz der Privatsphäre von Amtsträgern und dem Recht auf Information; sie diskutieren zudem die Anwendbarkeit nationaler Vorsichtsmaßnahmen gegen im Ausland ansässige Plattformen. In den nächsten Schritten müssen die Beweismaßnahmen, mögliche Kooperationsersuchen und die Beantragung diplomatischer Hilfe entscheiden