MADRID, 19 (EUROPA PRESS)
Forscher der University of Minnesota Twin Cities haben eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, indem sie die erste neue Art von Plasmawelle in Jupiters Polarlichtern beobachteten und analysierten.
Laut den Autoren trägt diese Forschung dazu bei, „außerirdische Polarlichter“ auf anderen Planeten zu verstehen, was uns wiederum mehr darüber verrät, wie das Magnetfeld der Erde uns vor schädlicher Sonnenstrahlung schützt. Die Ergebnisse wurden in Physical Review Letters veröffentlicht.
Die Beobachtung basiert auf Daten der NASA-Raumsonde Juno, die in einer niedrigen Umlaufbahn über dem Nordpol des Jupiters flog, wo das Team seine Expertise in der Datenanalyse erstmals anwenden konnte, um Daten aus den nördlichen Polarregionen des Jupiters zu untersuchen.
„Das James Webb-Weltraumteleskop hat uns einige Infrarotbilder der Aurora geliefert, aber Juno ist die erste Raumsonde, die den Jupiter in einer polaren Umlaufbahn umkreist“, sagte Ali Sulaiman, Assistenzprofessor an der Fakultät für Physik und Astronomie der University of Minnesota.
Der Raum um magnetisierte Planeten wie Jupiter ist mit Plasma gefüllt, einem überhitzten Zustand der Materie, in dem Atome in Elektronen und Ionen zerfallen. Diese Teilchen beschleunigen in die Atmosphäre des Planeten und lassen die Gase wie ein Polarlicht leuchten. Auf der Erde ist dies als das bekannte grüne und blaue Licht sichtbar. Das Polarlicht des Jupiters ist jedoch normalerweise mit bloßem Auge nicht sichtbar und kann nur mit Ultraviolett- und Infrarotinstrumenten beobachtet werden.
Die Analyse des Teams ergab, dass die Plasmawellen aufgrund der extrem geringen Dichte des polaren Plasmas des Jupiters in Kombination mit seinem starken Magnetfeld eine sehr niedrige Frequenz aufweisen, anders als alles, was zuvor auf der Erde beobachtet wurde.
„Plasma kann sich zwar wie eine Flüssigkeit verhalten, wird aber auch von seinen eigenen Magnetfeldern und externen Feldern beeinflusst“, sagte Robert Lysak, Professor an der School of Physics and Astronomy der University of Minnesota und Experte für Plasmadynamik.
Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie Jupiters komplexes Magnetfeld es Partikeln ermöglicht, die Eiskappe zu überfluten. Auf der Erde hingegen bilden die Polarlichter ein ringförmiges Muster um die Eiskappe. Die Forscher hoffen, im Zuge der weiteren Juno-Mission weitere Daten sammeln zu können, um die Erforschung dieses neuen Phänomens zu unterstützen.
Neben Lysak und Sulaiman gehörten dem Forschungsteam Sadie Elliott, eine Forscherin der School of Physics and Astronomy, sowie Forscher der University of Iowa und des Southwest Research Institute an.