Wissenschaft.-NASA setzt den größten Antennenreflektor im Weltraum ein

von 18. August 2025

MADRID, 18 (EUROPA PRESS)

Der Erdbeobachtungssatellit NISAR hat seinen 12 Meter breiten Antennenreflektor erfolgreich eingesetzt, den größten, den die NASA jemals im Weltraum eingesetzt hat.

Siebzehn Tage nach dem Start des NISAR (NASA-ISRO Synthetic Aperture Radar) der NASA und der Indian Space Research Organization (ISRO) aus Südostindien wurde das wichtigste Teil der Mission in die Umlaufbahn gebracht.

Der Reflektor blieb wie ein Regenschirm eingefahren, bis der 9 Meter lange Arm, der ihn trägt, ausgeklappt und befestigt werden konnte.

NISAR wird die Bewegung von Eisschilden und Gletschern, Bodenverformungen durch Erdbeben, Vulkanausbrüche und Erdrutsche sowie Veränderungen in Wald- und Feuchtgebietsökosystemen zentimetergenau verfolgen. Darüber hinaus wird es Entscheidungsträgern in so unterschiedlichen Bereichen wie Katastrophenschutz, Infrastrukturüberwachung und Landwirtschaft helfen.

Die Mission umfasst die modernsten Radarsysteme, die jemals im Rahmen einer NASA-Mission gestartet wurden. Erstmals kombiniert der Satellit zwei Synthetic Aperture Radar (SAR)-Systeme: ein L-Band-System, das durch Wolken und Baumkronen hindurchsehen kann, und ein S-Band-System, das ebenfalls durch Wolken hindurchsehen kann, aber empfindlicher auf leichte Vegetation und Schneefeuchtigkeit reagiert. Der Reflektor spielt in beiden Systemen eine entscheidende Rolle, weshalb der erfolgreiche Einsatz der Hardware ein so bedeutender Meilenstein ist, erklärte die NASA in einer Erklärung.

SO FUNKTIONIERT DER REFLEKTOR

Der etwa 64 Kilogramm schwere Reflektor besteht aus einem zylindrischen Rahmen aus 123 Verbundstreben und einem vergoldeten Drahtgeflecht. Am 9. August begann sich der Mast des Satelliten, der in der Nähe seines Hauptkörpers positioniert war, Stück für Stück zu entfalten, bis er etwa vier Tage später vollständig ausgefahren war. Die Reflektorbaugruppe ist am Ende des Mastes montiert.

Am 15. August wurden kleine Sprengbolzen gezündet, die die Reflektorbaugruppe zusammenhielten. Dadurch begann die Antenne zu blühen: Sie entfaltete sich durch die Freigabe der gespeicherten Spannung in ihrem flexiblen Rahmen, während sie wie ein Regenschirm zusammengefaltet war. Die anschließende Aktivierung von Motoren und Kabeln brachte die Antenne in ihre endgültige, verriegelte Position.

Um Bilder der Erdoberfläche mit etwa zehn Metern Pixelbreite zu erhalten, wurde der Reflektor mit einem Durchmesser ähnlich dem eines Schulbusses konstruiert. Mittels SAR-Verarbeitung simuliert der NISAR-Reflektor eine herkömmliche Radarantenne, die für das L-Band-Instrument der Mission 19 Kilometer lang sein müsste, um die gleiche Auflösung zu erreichen.

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