MADRID, 19 (EUROPA PRESS)
Shein erwägt, seinen Hauptsitz von Singapur nach China zu verlegen. Das Unternehmen war 2022 dorthin umgezogen, um seinen Börsengang in Hongkong zu erleichtern, nachdem dies zuvor in New York und anschließend in London erfolglos versucht worden war.
Dem Guardian zufolge hat das Unternehmen bereits mit Anwaltskanzleien über die Möglichkeit beraten, eine Muttergesellschaft auf dem chinesischen Festland zu gründen, um Hongkong zu seinem bevorzugten Finanzzentrum für den Aktienhandel und die Kapitalbeschaffung zu machen.
Bisher deuteten Presseberichte im Juli darauf hin, dass Shein sich für die asiatische Stadt entschieden habe, um Druck auf die britische Finanzaufsichtsbehörde (FCA) auszuüben, damit diese die Notierung des Unternehmens an der Londoner Börse genehmigt. Dort hatte das Unternehmen vor 18 Monaten einen Antrag auf Börseneinführung gestellt, allerdings aufgrund regulatorischer Hürden mit begrenztem Erfolg.
Shein reichte seinen Prospekt für den Börsengang (IPO) bei der Hongkonger Börse und der China Securities Regulatory Commission (CSRC) ein, um dem in Großbritannien eröffneten Verfahren neuen Schwung zu verleihen.
Der multinationale Konzern hatte das Dokument vor einigen Monaten von der britischen CNMV genehmigt bekommen, es wurde jedoch von seinem chinesischen Pendant nicht akzeptiert.
Der Grund hierfür liegt in der sprachlichen Risikobewertung, insbesondere im Hinblick auf Aktivitäten in der Region Xinjiang, der Heimat der uigurischen Minderheit. Peking wird wiederholt vorgeworfen, die Menschenrechte dieser Volksgruppe zu verletzen.
Nach chinesischem Recht müssen Unternehmen mit bedeutenden Verbindungen zum Land die Genehmigung des Landes einholen, um weltweit an die Börse gehen zu können, selbst wenn sie ihren Sitz im Ausland haben.