Die polnische Polizei hat mit Unterstützung von Anti-Terror-Einheiten eine geheime Drogenfabrik ausgehoben und drei Männer festgenommen, zwei von ihnen mexikanische Staatsbürger. Die Operation ereignete sich laut dem Zentralen Ermittlungsbüro am 3. September auf einem Grundstück im Kreis Świecie in Nordpolen. Die Polizei berichtete, dass den Festgenommenen vorgeworfen wird, einer Bande anzugehören, die sich der Herstellung und dem Vertrieb von Methamphetamin im großen Stil widmet. Die Ermittlungen dauern an, und die Staatsanwaltschaft hat für die Angeklagten drei Monate Untersuchungshaft beantragt.
Sinaloa-Kartell: Mögliche Verbindungen und die gerichtliche Untersuchung
Die Behörden beschrieben Hinweise auf internationale Netzwerke und damit eine mögliche Verbindung zum Sinaloa-Kartell. Staatsanwaltschaft und Polizei arbeiten an Querverweisen, um Finanzierungs- und Logistikwege zu ermitteln. Der Fall wird unterdessen mit Vorsichtsmaßnahmen und der forensischen Analyse der beschlagnahmten Beweise vorangetrieben.
Methamphetamin: Beschlagnahmte Menge und Produktionsschätzungen
Bei der Razzia wurden mehr als 300 Liter flüssiges Methamphetamin und rund drei Tonnen Reagenzien für seine Herstellung beschlagnahmt. Vorläufige forensische Analysen gehen davon aus, dass aus dem Rohmaterial mindestens 330 Kilogramm Endprodukt gewonnen werden könnten. Die Polizei schätzte, dass diese Menge auf dem illegalen Markt mehrere Millionen in lokaler Währung wert wäre.

BMK und Reagenzien: Gesundheits- und Umweltrisiken
Zu den beschlagnahmten Materialien gehörten BMK, ein Vorläuferstoff zur Synthese von Stimulanzien, sowie eine lange Liste von Reagenzien. Der Umgang mit diesen Chemikalien und ihre Lagerung bergen nach Angaben der von den Behörden zitierten Experten die Gefahr von Explosionen, Vergiftungen sowie Boden- und Wasserverschmutzung. Daher wurden vor Ort Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführt.
Internationaler Menschenhandel: Welche Auswirkungen hat die Entdeckung auf Europa?
Polizeibeamte werteten die Operation als einen Schlag gegen die internationalen Schmugglernetzwerke, die die Märkte auf dem Kontinent beliefern. Die Zerschlagung des Labors erfordert eine Neubewertung der transnationalen Routen und Verbindungen und könnte zu neuen Haftbefehlen oder Anfragen zur justiziellen Zusammenarbeit mit anderen Ländern führen.
Aus Justizkreisen hieß es, den Festgenommenen werde die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und der Massenproduktion von Drogen vorgeworfen. Der Fall werde chemische Forensik, Zeugenaussagen und Finanzermittlungen umfassen, um die mögliche Vertriebskette nachzuverfolgen. Die örtlichen Behörden warnten zudem vor den unmittelbaren Risiken für die Bevölkerung.